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Das sind Ihre häufig gestellten Fragen
Wann sollten Sie einen Verein gründen ?
Wenn Sie sich mit mehreren natürlichen oder auch juristischen Personen zusammenschließen, um einen gemeinsamen Zweck, in der Regel nicht kommerziell, sondern gemeinnützig ist.
In Deutschland gibt es über 600.000 Vereine und jede*r hat das Recht, einen neuen zu gründen.
Welche Vereinstypen gibt es?
Am bekanntesten sind wohl Sport- und Freizeitvereine. Gemeinsame Interessen verfolgen zum Beispiel die Mitglieder von Musikvereinen, Tanz- und Karnevalsvereinen, Fanclubs oder Spielevereinen. Doch auch wichtige gesellschaftliche Themen werden von Vereinen bearbeitet:
- Natur- und Tierschutzvereine setzen sich beispielsweise für bedrohte Arten oder gegen Tiermisshandlung ein. Auch Tierheimewerden meist von Vereinen geführt.
- In Gesellschaftsvereinen organisieren sich politische Parteien, Schülervertretungen oder auch die Pfadfinder*innen.
- Soziale und Rettungsvereine sind zum Beispiel Wohlfahrtsorganisationen, aber auch freiwillige Feuerwehren oder Sicherheitsdienste.
- Fördervereine unterstützen Schulen, kulturelle Einrichtungen und andere Vereine durch das Sammeln von finanziellen und Sachspenden
Was sind die Voraussetzungen für eine Vereinsgründung?
Wer einen Verein gründen möchte, muss dafür bestimmte Bedingungen erfüllen. Ein nicht eingetragener Verein braucht mindestens zwei Gründungsmitglieder. Soll der Verein eingetragen werden, sind sieben Personen erforderlich. Auch den gemeinsamen Zweck, den ihr mit eurem Verein verfolgen wollt, müsst ihr genau definieren. Der Hauptzweck darf kein kommerzieller sein.
Bevor du einen Verein gründen und eintragen lassen kannst, muss außerdem eine Vereinssatzung erstellt werden. Anschließend findet die Gründungsversammlung statt, bei der der Vorstand gewählt wird.
Wie ist der Vereinsnamen zu wählen?
Natürlich sollte jeder Verein einen passenden Namen haben. Wichtig ist, dass der Name nicht dem eines Vereins ähnelt, den es in derselben Stadt oder Gemeinde bereits gibt. Zudem darf er nicht in die Irre führen, sondern es muss klar erkennbar sein, worum es geht. Achte darauf, dass der Vereinsname keine Marken- und Namensrechte verletzt – denn das kann teuer werden. Willst du verhindern, dass der Name von anderen genutzt wird, kannst du ihn ebenfalls als Wortmarke eintragen lassen.
Welche Rechtsform ist beim Verein die richtige?
Rechtlich gesehen gibt es verschiedene Arten von Vereinen. Diese werden im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) bestimmt. Zu unterscheiden sind im Groben eingetragene und nicht eingetragene Vereine. Sie werden auch als Idealvereine bzw. nicht rechtsfähige Vereine bezeichnet. Eine Sondervariante ist der wirtschaftliche Verein, der aber nur in ganz seltenen Fällen zustande kommt. Wenn du also selbst einen Verein gründen möchtest, solltest du dir vorher überlegen, welche Rechtsform sich für dein Vorhaben am besten eignet.
Wann sollte ich einen eingetragenen Verein wählen (e.V.) ?
In § 21 BGB heißt es: „Ein Verein, dessen Zweck nicht auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb gerichtet ist, erlangt Rechtsfähigkeit durch Eintragung in das Vereinsregister des zuständigen Amtsgerichts.“ Das heißt, wenn du einen Verein gründen möchtest, der keinen rein kommerziellen Zweck verfolgt, kannst du ihn als e.V. eintragen lassen. Das musst du zwar nicht, aber ein eingetragener Verein hat viele Vorteile: zum Beispiel Steuererleichterungen oder gänzliche Steuerbefreiung sowie Zugang zu öffentlichen Mitteln. Außerdem kannst du als juristische Person agieren, die Mitglieder des Vereins sind also nicht persönlich haftbar.
Der Hauptzweck eines eingetragenen Vereins muss zwar gemeinnützig sein. Dennoch kannst du einen wirtschaftlichen Betrieb innerhalb deines Vereins installieren. Die Einnahmen, die du aus wirtschaftlichen Tätigkeiten generierst, sind dann steuerpflichtig. Sie dürfen nur für den gemeinnützigen Zweck des Vereins verwendet werden. So kannst du zusätzliche Finanzierungsmittel für deinen Verein schaffen. Das machen beispielsweise Organisationen wie Viva con Agua oder auch große Fußballvereine. Ein Verein ist also immer dann eine passende Unternehmensform, wenn es zwar einen ideellen Bereich gibt, aber auch mit weniger idealistischen Dingen Geld verdient werden soll. Außerdem bietet er sich an, wenn euch eine hierarchiefreie Kommunikation und viele Mitwirkungsmöglichkeiten wichtig sind.
Wann sollte ich einen nicht eingetragenen Verein wählen ?
Während du für einen eingetragenen Verein mindestens sieben Mitglieder brauchst, kannst du einen nicht eingetragenen Verein auch mit nur einer weiteren Person gründen. Da ein Verein ohne Eintragung nicht rechtsfähig ist, erspart das einiges an Bürokratie. Trotzdem ist ein nicht eingetragener Verein natürlich keine rechtsfreie Zone. Nach § 54 BGB wird er wie eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) behandelt. Häufig werden aber auch die Gesetze für den rechtsfähigen auf den nicht rechtsfähigen Verein angewendet.
Ein nicht eingetragener Verein gilt als Körperschaft, nicht als juristische Person. Die Mitglieder müssen also gegebenenfalls persönlich mit ihrem Vermögen haften. Dennoch kannst du steuerliche Begünstigungen beantragen, wenn das Finanzamt den Verein als gemeinnützig einstuft. Sinnvoll ist diese Vereinsart beispielsweise für zeitlich begrenzte gemeinnützige Vorhaben wie Spendenaktionen oder Kampagnen.
Wann sollte ein wirtschaftlicher Verein gewählt werden ?
Einen wirtschaftlichen Verein zu gründen, ist nur möglich, wenn keine andere Rechtsform passend ist. In der Praxis betrifft das beispielsweise Erzeugergemeinschaften. Solchen Vereinen wird die Rechtsfähigkeit staatlich verliehen – und zwar vom jeweiligen Bundesland. Das kommt aber nur noch sehr selten vor, weshalb es eher unwahrscheinlich ist, dass du einen Verein mit wirtschaftlichem Zweck gründen kannst.
Wann sollte eine gGmbH und gUG gewählt werden ?
Eine immer beliebter werdende Alternative zum Verein ist die gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, also die gGmbH. Wenn du ein soziales Unternehmen mit einem gemeinnützigen Ziel gründen möchtest, profitierst du so zusätzlich von den Vorteilen einer klassischen GmbH. Viele nutzen diese Möglichkeit, weil sie so nicht von einem gewählten Vorstand abhängig sind, sondern eine konstante Geschäftsführung gewährleistet ist. Außerdem musst du keine Körperschafts- oder Gewerbesteuern zahlen. Die kleine Schwester der gGmbH ist die gemeinnützige Unternehmergesellschaft (gUG), die du statt mit 25.000 schon mit einem Euro Startkapital gründen kannst.
Benötigt mein Verein ein Geschäftskonto?
Ja! Zur steuerlichen Abwicklung musst du für deinen Verein ein eigenes Bankkonto einrichten. Viele Banken bieten spezielle Vereinskonten an. Um ein solches zu eröffnen, brauchst du einen beglaubigten Registerauszug oder ein Protokoll der Gründungsversammlung, wenn der Verein nicht eingetragen ist. Über das gemeinsame Konto laufen sämtliche Finanzen des Vereins.
Benötigt mein Verein ein Businessplan?
Wenn du einen gemeinnützigen Verein gründen möchtest, lohnt es sich wie bei eine normalen Unternehmensgründung, einen Businessplan zu erstellen. Damit visualisierst du deine Ziele, planst deren Umsetzung und verschaffst dir einen Überblick darüber, welche Ressourcen du eventuell noch benötigst. Außerdem brauchst du einen Businessplan, wenn du Finanzierungen oder Fördermittel für Vereine beantragen möchtest.